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Insektenprojekt Neunkircher Wohlfühloasen

Am 14. August 2019 fand im Wagwiesental eine kleine Feierstunde der “Bürgerinitiative Neunkirchen Stadtmitte e.V.” anlässlich des “Insektenprojekt Neunkircher Wohlfühloasen” statt.

In seiner Begrüßung betonte der Initiator Helmut Lembach die Wichtigkeit des Themas Insektensterben für alle Menschen und hieß die Vertreter der Stadt Neunkirchen und des Hauptsponsors, der Stadtsparkasse Neunkirchen, willkommen. Ebenso begrüßte er die vielen Helferinnen und Helfer, die tatkräftig zum Gelingen des Projektes beitrugen.

Die Idee, etwas für den Erhalt der Artenvielfalt zu tun, entstand bei der Preisverleihung des Wettbewerbes “Neunkircher Wohlfühloasen” im letzten Jahr. Verstärkt durch das anhaltende Insektensterben und die Vielzahl an Aktionen von Vereinen, Organisationen und Unternehmen, wollten auch die “BiNS e.V.” und die “Aktiven Bürger für Neunkirchen” nicht untätig bleiben und den nur alle zwei Jahre stattfindenden Gartenwettbewerb “Neunkircher Wohlfühloasen” in diesem Jahr für ein Projekt zur Erhaltung der Artenvielfalt nutzen.

Zusammen mit dem “Netzwerk Blühende Landschaften”, das deutschlandweit Initiativen und Vereine bei solchen Projekten unterstützt, und dem Zentralen Betriebshof Neunkirchen entstand im Wagwiesental und an an der Ecke Ringstraße/Parallelstraße so ca. 600 m² Blühwiese. Diese dienen nicht nur vielen Insekten als Nahrung sondern sind auch eine bunte Bereicherung für die Stadt.

Um die Menschen auf diese Aktion und ihre Bedeutung für die gesamte Bevölkerung aufmerksam zu machen, wurde das Insektenprojekt von weiteren Aktionen begleitet. So wurden an der Pflanztauschbörse Samentütchen für Garten und Balkon verteilt oder am Viertelfest Bausätze für kleine “Insektenhotels” zur Verfügung gestellt und gemeinsam zusammengebaut.

Zwei größere “Insektenhotels” wurden gut sichtbar an den beiden Blühwiesen aufgestellt. Dort kann sich jeder die Artenvielfalt und das muntere Treiben von Insekten anschauen. Dabei braucht niemand Angst vor den Wildbienen zu haben. Diese stechen nicht.

Warum ist die Zuwendung zu solch einem Insektenprojekt so wichtig?
Mit einer Bestäubungsleistung von 135 Mrd. Euro sind Insekten unverzichtbar für unsere Nahrungsproduktion. Sie dienen auch anderen nützlichen Tieren und insbesondere Vögeln als Nahrungsquellen. Nicht zu letzt sorgen Insekten auf natürliche Art für blühende Landschaften, an denen wir uns gerne erfreuen.

Die Ursachen des Insektensterbens sind so vielfältig wie vom Menschen selbst gemacht. Dazu gehört in erster Linie die industrielle Landwirtschaft mit ihren Monokulturen, die keine Randbepflanzung mit Blühpflanzen zulässt, der Überdüngung und der Pestizideinsatz. Es sei hier nur das Glyphosat genannt. Dieser Aspekt gilt leider auch für Privatgärten, wo verstärkt Gifte zum Einsatz kommen oder die Umwandlung von Grünflächen in “Steinwüsten” stattfindet.
Weitere Ursachen sind der Klimawandel und der immer größer werdende Flächenverbrauch durch Bebauung. Auch die immer stärkere Lichtverschmutzung trägt zur Tötung der Insekten bei.

Es gibt noch viel zu tun und wir werden unsere Arbeit zum Erhalt der Artenvielfalt hier vor Ort weiter fortsetzen. Die Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen verschiedenen Organisationen und Institutionen ist uns wichtig. So werden die Rückseiten der Insektenhotels durch die KunstAG der GGS Haspeltstraße noch künstlerisch gestaltet und eine Bank wird in Zusammenarbeit mit der AQA, einem Beschäftigungsprojekt des Landkreises, aufgestellt.

Wir würden uns auch sehr freuen, wenn diese Aktion von der Bevölkerung angenommen werden würde und sie die beiden Flächen als ihre eigenen Wohlfühloasen betrachten könnten.

Gemeinsam die Stadt zum Leben gestalten auch für die Insekten, das wäre unser Wunsch.

Für weitere “AktivistInnen” und ihre tatkräftige Unterstützung sind wir stets offen. Informationen über unsere Projekte und Vorhaben bei der BiNS e.V. finden sich auf unseren Homepages, in der lokalen Presse und nicht zu letzt bei unseren monatlichen Treffen, in der Regel an jedem 3. Montag. Einfach vorbei kommen…

Text: Helmut Lembach, Auszug der Rede
Bilder: privat