Start > Reparatur Café > Der Dorf-Treff hats geschafft und ist geöffnet

Der Dorf-Treff hats geschafft und ist geöffnet

Die angekündigte Eröffnung am 16. Januar hat funktioniert, und nun ist der Dorf-Treff in der Homburger Str. 10 (ehemals Gaststätte Clochard) geöffnet. Die Initiative der Arbeitsgemeinschaft Wellesweiler Vereine und des Reparaturcafé Neunkirchen bietet fortan von 9 bis 18 Uhr einen Treffpunkt für die ganze Bevölkerung, mit unterschiedlichen Angeboten: Am Eröffnungstag gabs schon die ersten Reparaturen, einen Häkeltisch, und viel Zeit für Gespräche am alten Büffet. Bis Ende März gibt es in der Zusammenarbeit mit dem saarländischen Sozial-Ministerium ein Angebot mit Frühstück, Mittagessen, Nachmittagscafé und Abendessen. Das Essensangebot inklusive Kaffee und Tee ist kostenlos. Die Aktion arbeitet nach dem Motto: „Hunger, Einsamkeit und soziale Kälte vermeiden“ und trifft damit genau den Wirkungskreis des neuen Dorf-Treffs.

Bereits am Vorabend wurde eingeräumt: Unterstützt von der Lebensmittelrettung Saar e.V. konnten Backwaren, Aufschnitt und Käse eingeräumt werden. Diese wurden dann am Dienstag fürs Frühstück und Abendessen weiterverwendet. „Die Mittagssuppe und der Nachmittagskuchen waren selbstverständlich hausgemacht und nicht aus Dose oder Tüte“, erzählt Rolf Stuhlfauth, einer der  ehrenamtliche Köche. Aufgrund der Vielzahl der Lebensmittel wurde kurzerhand entschieden, eine „Retterecke“ aufzubauen, aus der sich jeder bedienen darf und damit den Lebensmitteln eine zweite Chance gibt, so der Initiator Marc Beinlich. Diese Retterecke hat einen festen Platz nun im Dorf-Treff.

Offiziell geöffnet wurde um neun Uhr, jedoch stand um 8.30 Uhr schon ein Paar vor der Tür, und natürlich mussten sie nicht in der Kälte verweilen. Zum Frühstück dann hatte sich der Oberbürgermeister Jörg Aumann angesagt, nach einer Stärkung mit Kaffee und Sießschmeer-Weck konnte er entspannt ins Rathaus fahren. Und immerhin 12 Frühstücksweck fanden ihre Abnehmer bei den Gästen. Alsdann hatte das Küchenteam um Rolf Stuhlfauth und Hilde Höchst eine Kartoffelsuppe nach Hausmannsart zubereitet, und der Duft zog scheinbar durchs Dorf: 40 Portionen gingen an die gut besetzten Tische, und volles Lob kam in die Küche zurück. Nach einer ruhigen Nachmittagszeit füllte sich dann der Dorf-Treff nochmal zu Kaffee, Kuchen und Plätzchen; und um 15 Uhr kamen die Lebensmittelretter zum zweiten Mal, diesmal mit Gemüse, Salat und Obst. Die Retterecke wurde vergrößert und die Gäste schauten erstmal noch etwas zurückhaltend, ist doch das Wegnehmen ohne Bezahlung uns erstmal fremd. Man braucht aber keine Störgefühle meint Jenny Pick, eine Mitorganisatorin, denn was am Schluss auf dem Gabentisch überbleibt, muss dann echt weggeworfen werden. Daraufhin schauten insbesondere die anwesenden Internationalen Kochfrauen der Bürgerinitiative Neunkirchen Stadtmitte nach dem Angebot, da diese am selben Abend noch ihren regelmäßigen Kochabend hatten. Und Susi Welter packte flugs einen Karton, um den Damen dann abends zum Essen noch einen selbstgemachten Smoothie kredenzen zu können. Die Gäste, die dann noch am frühen Abend zu deftig belegten Retter-Brötchen und einem Dämmerschoppen kamen, bedienten sich ebenfalls in der Retter-Ecke, und so blieben am Schluss nur ein Karton mit Resten übrig.

Auch am Abend standen dann Gäste am langen Büffet, diskutierten über die Bilder von Emil Scheidhauer im alten Wellesweiler Heimatbuch, das in mehreren Exemplaren auslag, und füllten den Gastraum mit munteren Gesprächen. Gegen 20 Uhr konnte dann das Licht für diesen Dienstag ausgemacht werden, und Peter Weirich zog begeistert ein Resümee des Tages: wenn jeder Dienstag so abläuft, ist das ein großer Gewinn fürs Dorf und macht Lust auf mehr Öffnungstage.

Organisatorisches: der Dorftreff ist jeden Dienstag von 9 bis 18 Uhr geöffnet und gut erreichbar mit NVG Linien 303 und 304, sowie der Bahn. Im Internet zu finden in Facebook über die Seite der Arbeitsgemeinschaft Wellesweiler und in Kürze auch mit einer Internet-Seite, die gerade entsteht.