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Stolpern bedeutet erinnern

Beitrag & Bild: Saarbrücker Zeitung 11.09.2022

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Neunkirchen Zwölf Stolpersteine gegen das Vergessen wurden in Neunkirchen verlegt; im Gedenken an Menschen, Neunkircher Bürger und Bürgerinnen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert oder vertrieben wurden.

Vertreter der Kreisstadt Neunkirchen und der AG Stolpersteine waren gemeinsam mit Schülern der Alex-Deutsch-Schule und Schülern der Betonfacharbeiterklasse des Technischen Gewerblichen Berufsbildungszentrums unterwegs, um an fünf verschiedenen Standorten anwesend zu sein, wenn der Künstler Gunter Demnig „Stolpersteine gegen das Vergessen“ ins Gehwegpflaster vor den letzten Wohnsitzen von insgesamt zwölf Personen verlegte.

Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

Erste Station war in Wellesweiler in der Straße Zum Kasbruchtal 60, vor dem ehemaligen Wohnhaus von Franz Schnei, mit bürgerlichem Namen „Schneider.“ Schnei war ein Neunkircher Maler, Graphiker und Keramiker.

Nach der Verlegung der Stolpersteine für Franz und Friedel Schneider wurden an verschiedenen Standorten weitere Stolpersteine verlegt: in Neunkirchen, Bliesstraße, Stolpersteine für Hermann Henneicke, der ins KZ Sachsenhausen verschleppt wurde, und für seine Ehefrau Marie Henneicke sowie für ihre Töchter Henni, Herta und Elisabeth, die nach Frankreich fliehen mussten und dort in ein Internierungslager deportiert wurden; in Neunkirchen, Wilhelmstraße, Stolpersteine für Anna Lachmann und Guy Kurt Lachmann, die nach Frankreich flüchten mussten; an gleicher Stelle für Jean Hans Lachmann, der ins KZ Sachsenhausen und ins KZ Neuengamme verschleppt wurde; in Wiebelskirchen, Wibiloplatz, ein Stolperstein für Maria Trautmann, die in der Gaskammer von Hadamar ermordet wurde und in Sinnerthal an der Bushaltestelle ein Stolperstein für den Arbeiter Karl Leib, der im KZ Ravenbrück starb.

Die Organisation der Verlegungen sowie die Recherche der Lebensdaten und der Schicksale der Opfer lag in den Händen der „Arbeitsgruppe Stolpersteine“. Ulrike Heckmann von der AG Stolpersteine erinnerte mit einfühlsamen Worten an die jeweiligen Persönlichkeiten. Nino Deda untermalte die Gedenkzeremonien mit einfühlsamer Musik.